Mit guten Standardaktien für die Immobilie ansparen: Chancen und Risiken
Die Niedrigzinsphase der EZB ist leider das Aus für jahrzehntelang bewährte Sparformen
Wenn Sie in Ihrer Verwandtschafrt fragen, wie in bewährter, traditioneller die eigenen vier Wände finanziert werden konnten, dann werden Sie wahrscheinlich staunen. Banksparpläne oder auch Bundesschatzbriefe waren sehr bewährte Methoden des Ansparens gewesen sind. Inzwischen aber gibt es selbst bei Bundesanleihen von acht oder mehr Jahren selbst ohne Einrechnung von Gebühren eine Negativrendite. Der Sparer muss dann pro Jahr den Inflationsverlust der Anlage „mitnehmen“ und dann auch noch Zinsen für die Geldanlage bezahlen. Früher ein Unding!
Deshalb müssen andere Ansparformen her mit denen sich möglichst schnell und sicher Eigenkapital bilden lässt. Denn: Jeder Monat, den Sie Miete beim bisherigen Vermieter einsparen und in der eigenen Immobilie wohnen – ist unbezahlbar.
In der Ansparphase zählt der schnelle, sichere Aufbau von Eigenkapital: Aktien als Ansparjoker
In einem ersten Schritt sollten Sie sich verbildlichen, wie eine hohe Rendite sozusagen für den Ansparturbo der eigenen Immobilie werden kann. Schon nach einem Jahr sehen Sie einen deutlichen Unterschied, ob Sie beispielsweise ein Viertel Prozent Zinsen bekommen haben, oder ob eine andere Anlageform an Substanz gewonnen und zugleich auch noch Auszahlungen geleistet hat. Ein Blick auf den deutschen Aktienindex – beispielsweise anhand des Renditedreiecks des Deutschen Aktieninstituts oder auch ein einfacher Vergleich der Notierungen von vor fünf oder zehn Jahren zeigt: Mit einem Aktienportfolio aus Werten großer Aktiengesellschaften lassen sich weit mehr als 5 % Rendite erzielen.
Vergangenheitswerte lassen sich zwar nicht uneingeschränkt in die Zukunft hochrechnen. Allerdings besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass es keine vollkommene Trendumkehr gibt. Vor allem sollten Sie daran denken: Das übliche Standardangebot einer Bankfiliale ist meist nicht optimal für Sie! Verabschieden Sie sich von den bunten Prospekten und seien Sie wirtschaftlich aktiv. Und lösen für sich ganz persönlich auch die Schizophrenie auf: Bei Strom und Autoversicherung denken die Kunden nach und wechseln mit Geld befassen sich viele Menschen zu wenig.
Sie könnten beispielsweise monatlich in sehr soliden Aktien ansparen und dann Substanzzuwachs und Dividende kombinieren. Rechnen Sie doch mal den Kurs zweier großer Dax-Werte von heute und vor fünf Jahren. Natürlich bildest dies nicht eine monatliche Einzahlung ab, gibt aber sehr gute Eckwerte wie sich das Ansparen in Aktien entwickeln kann. Vergleichen Sie das dann mal mit der früher möglichen Verzinsung von 1 Prozent! Vom 01.09.2019 sieht der „Rückwärtsblick“ über fünf Jahre so aus:
- Vonovia SE (WKN: A1ML7J), Kurs am 01.09.2014 war 21,64 Euro, am ersten Handelstag im September 2019 (2. September): 44,90 Euro! Hinzu kamen noch Dividenden lt. der offiziellen Bekanntmachung des Unternehmens (https://investoren.vonovia.de/websites/vonovia/German/2030/dividende.html), in Höhe von 0,74 Euro (GJ 2014), 0,94 Euro (GJ. 2015), 1,12 (GJ. 2016), 1,32 (GJ 2017), 1,44 (GJ 2018).
- Der weltbekannte Versicherer Allianz pro Aktie am 01.09.2014 mit 130,15 Euro, angestiegen auf 201,55 Euro. Hinzu kamen die jährlich im Mai bezahlten Dividenden (pro Aktie) lt. https://www.allianz.com/de/investor_relations/aktie/dividende.html.
6,85 Euro (GJ 2014); 7,30 Euro (GJ 2015), 7,60 Euro (GJ 2016), 8,00 Euro (GJ 2017)
;9,00 Euro (für Geschätsjahr 2018).
Dieser Wertzuwachs klingt gut, oder? Wahrscheinlich wird Ihnen relativ zeitnah das Argument begegnen, dass Aktien zu gefährlich wären. Dabei vergessen die Meisten aber, dass es nicht die „eine“ Aktienkategorie gibt. Das Risiko ist bei den großen, weltweit führenden Unternehmen sehr gering. Wirklich hoch ist es nur bei Start-Ups – wie das Platzen der Internetblase zeigt oder sich auch an diversen marktschreierischen Börsenbriefen erleben lässt, die immer wieder eine Blase hochkochen.
Wer das Risiko beim Ansparen beispielsweise auf vier, fünf große Aktien streut, der kann viel schneller den Eigenkapital-Turbo starten. Dazu könnten Sie folgende Vorgehensweise wählen:
1.) Sie sparen monatlich im Dauerauftrag auf dem Verrechnungskonto eines Direktbrokers an. Nutzen Sie eines der Neukunden-Angebote mit sehr günstigen Orderprovisionen und wandeln den Ansparbetrag dann abwechselnd alle drei-vier Monate in eine große Aktie. Wenn Sie mit der Allianz-Aktie beginnen, dann gibt es bereits im Mail des nächsten Jahres die ersten Dividenden, die die Substanz erhöhen.
Diese Methode eignet sich insbesondere für internetaffine Millenials, die die Geldanlage selber mitverfolgen und in die Hand nehmen wollen. Vor einem Kursverlust sichern Sie sich immer regelmäßig mit einer drei oder mehr Monate laufenden Stop-Loss-Order, mit dem bisher erreichten Höchstkurs beispielsweise – 10 Prozent. Dann würden Sie sich den bisher Erreichten Wertzuwachs sichern und könnten später neu disponieren.
2.) Wählen Sie einen Direktbroker sparen Sie dort in speziellen Aktienfonds an, die nur die besten Werte einer Branche oder auf eine einzelne Aktie besparen. dies ist sozusagen die Sorglos-Variante, mit der Sie sich den Löwenanteil des Wertzuwachses sichern. Aber darauf verzichten sich selbst mit Geld befassen zu dürfen.
Die Zeit sich mit Geldanlage und dem schnelleren Ansparen für die Immobilie zu befassen, wird sich in barer Münze auszahlen und zu einer schnelleren Verwirklichung des Immobilienwunsches führen.